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Hier finden Sie die Beschreibungen der Workshops zur Pro Juventute Akademie Fachtagung 2021
»Die Wiederentdeckung der Würde« – Wegweiser für die Begleitung beschämter Menschen.


Andrea Nagy

Care-Leaver als Expert/innen aus Erfahrung und Wissensquelle für die Kinder- & Jugendhilfe

Der Workshop stellt Orientierungswissen von jungen Erwachsenen aus der Kinder- und Jugendhilfe am Übergang in ein selbständiges Leben vor. Dieses Wissen fordert gängige Sichten über den Erwerb von Selbständigkeit in Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe sowie über den Übergang aus der Kinder-und Jugendhilfe in ein selbständiges Leben heraus. Im Workshop wird gemeinsam erarbeitet wie das Wissen der Care-Leaver in die Praxis der Kinder- und Jugendhilfe und in sozialpolitische Regelungen, die den Übergang betreffen einfließen kann um die Angebotsqualität, sowie die Übergangsstrukturen zu verbessern.

Mag. Andrea Nagy, PhD

  • Sozialwissenschaftlerin an der Freien Universität Bolzano Bozen
  • 15 Jahre Sozialpädagogin in stationärer und ambulanter Jugendhilfe
  • Dissertation zum Thema Care-Leaver und Übergangsbewältigung
  • nationale und internationale Referentin und Publikationstätigkeit

www.unibz.it/de/faculties/education/academic-staff/person/32266-andrea-nagy


Bettina Weidinger

Und was jetzt? Die sexualpädagogische Didaktik auf der Basis absoluten Respekts

Kaum ein anderes Thema fordert Menschen in der Auseinandersetzung mit der persönlichen Biographie und gesellschaftlichen Vorgaben so sehr, wie das Thema Sexualität. Tabu, Grenzen, Verbote, Regeln, aber auch Forderungen, Erwartungshaltungen, Versprechungen beeinflussen und irritieren nicht nur im persönlichen Umgang mit dem Thema, sondern vor allem und auch dann, wenn es um fachliche Entscheidungen im Blickwinkel von KlientInnen geht. Welche Rahmenbedingungen braucht es, um Sexualität als Thema im KlientInnenkontakt möglich zu machen, ohne dabei Intimitätsgrenzen zu überschreiten? Welche Überlegungen sind notwendig, um einen würdevollen Umgang mit Wünschen, Bedürfnissen und Verhaltensweisen zu finden? Und kann es gelingen KlientInnen eine respektvolle Vertraulichkeit zuzusichern, anstatt die Intimität Einzelner detailreich nach außen zu tragen?

Bettina Weidinger

  • Sexualberaterin
  • Sexualpädagogin
  • Sozialarbeiterin
  • pädagogische Leitung des Österreichischen Instituts für Sexualpädagogik und Sexualtherapien

www.sexualpaedagogik.at


Dr. Christoph Göttl

Würde wieder entdecken – Würde und Scham

Haben Sie jemals eine Situation erlebt, in der Ihnen jemand so begegnet ist, dass Sie Ihre eigene Würde wieder entdeckt haben? Wie können wir Menschen so begegnen, dass Würde entsteht?

Die TeilnehmerInnen
» entwickeln durch tieferes Verstehen des Sinns von Scham eine intuitive Handlungskompetenz gegenüber Menschen, die Scham empfinden oder Andere beschämen.
» lernen, wie sie Menschen in ihrer Schuld- und Schamregulation unterstützen und damit daraus folgende Verhaltensweisen verändern können.

Nelson Mandela in seiner Antrittsrede 1994 in Pretoria: »Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir unzulänglich sind. Unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich machtvoll sind. Es ist unser Licht, das wir fürchten, nicht unsere Dunkelheit. Wir fragen uns: Wer bin ich eigentlich, dass ich leuchtend, hinreißend, talentiert und fantastisch sein darf?«. Wenn Sie die Kraft befreien wollen, die bislang in Scham gebunden ist, dann besuchen Sie dieses Seminar.

Dr. Christoph Göttl
  • Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Arzt für Allgemeinmedizin
  • Psychotherapeut (Katathym Imaginative Psychotherapie)
  • Paartherapeut
  • Deeskalationsmanager
  • Supervisor, Führungskräfte-Coach

www.kinder-jugendpsychiatrie.at
www.ressourcenreich.at


Dr. Stephan Marks

Scham, die Wächterin der Menschenwürde

Anknüpfend an den Vortrag wird die Bedeutung des Themas erarbeitet: Für die eigene Person (»Psychohygiene«), für die jeweilige Arbeit mit Menschen und für die Rahmenbedingungen dieser Arbeit.

Dr. Stephan Marks

  • Sozialwissenschaftler
  • Supervision
  • Sachbuchautor
  • er bildet seit vielen Jahren Menschen, die mit Menschen arbeiten, über Scham und Menschenwürde fort, vorwiegend im deutschsprachigen Raum und in Lateinamerika

www.menschenwuerde-scham.de

Dr. phil. Uri Weinblatt

Du bist zu streng! Du bist zu nachgiebig!

Der Kampf zwischen Eltern, darum, was die beste Art und Weise ist, um Kinder auf einen guten Weg zu bringen ist eine häufige Herausforderung im Elterncoaching. Oft steht auch hinter diesen Kämpfen das Gefühl der Scham. Im Workshop wird der Ansatz des »Systemic Mirroring« vorgestellt, um diese Scham zu regulieren und den Eltern zu helfen, das beste Team zu werden, dass sie sein können.

Dr. phil. Uri Weinblatt

  • klinischer Psychologe
  • leitet das »Systemic Mirroring« Zentrum für Familientherapie in Israel
  • leitet seit Jahren Workshops in Israel und vielen europäischen Ländern
  • Autor »Die Nähe ist ganz nah« (Vandenhoeck & Ruprecht Verlag)

Dr. Gunther Schmidt

Wie man Diagnosen und Symptom-Definitionen transformieren kann
in Kraft gebende, würdigende Kompetenz-Identitäten-Hypnosystemische Utilisations-Strategien

Diagnosen stellen aus hypnosystemischer Sicht keineswegs eine eindeutige Aussage über diagnostizierte Menschen oder Systeme dar. Vielmehr sind sie Ausdruck von Beschreibungen und Etikettierungen, die von Beobachtern aus bestimmten Perspektiven – meist in generalisierender Form gemacht werden.
Sie bewirken leider, wenn auch nicht beabsichtigt, die Vernichtung von wertvollen Informationen, vor allem solchen, die zeigen können, dass die Diagnostizierten sehr wohl in diversen Kontexten hilfreiche Kompetenzen gelebt haben. So werden die Diagnostizierten in Defizit-fokussierender Weise als insuffizient, »krank«, inkompetenter als Andere beschrieben und glauben dies oft auch selbst. Dies bewirkt eher zusätzliche Schwächung, Stress, Angst und Erleben von Demütigung.
Mit hypnosystemischen Konzepten kann aber meist schnell gezeigt werden, dass auch bei den Diagnostizierten viele wertvolle, hilfreiche Kompetenzen zu finden sind. Im Workshop wird gezeigt wie u.a. wieder achtungsvolle, würdigende Begegnungen aufgebaut werden können, die das Leid empathisch begleiten und gleichzeitig den Fokus auf hilfreiche Kompetenzen zu lenken.

Dr. med., Dipl. rer. pol. Gunther Schmidt

  • Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • Ärztlicher Direktor der sys-Telios Privatklinik für psychosomatische Gesundheitsentwicklung
  • Begründer des hypnosystemischen Ansatzes für Kompetenzaktivierung und Lösungsentwicklung in
  • Therapie-, Beratungs-, Coaching-, Team- und Organisationsentwicklung
  • Träger zahlreicher Preise für seine Fortbildungs- und Forschungstätigkeit
  • Autor zahlreicher Fachpublikationen

www.meihei.de

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