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Hier finden Sie die Beschreibungen der Vorträge zum Pro Juventute Akademie Symposium 2020
»Neue Autorität in Familien, Schulen und Institutionen«


Martin A. Fellacher, MA DSA

Wozu Neue Autorität? Über die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit dem Autoritätsbegriff

Martin A. Fellacher, MA DSA

  • Diplomsozialarbeiter, Personal- und Kompetenzentwickler
  • Geschäftsführer bei PINA | Praxis und Innovation – Neue Autorität in Feldkirch
  • Erfahrungen in den Bereichen Management, Personalführung, Jugend, Familie, Sucht, Migration, Entwicklungszusammenarbeit, Flucht & Asyl, Gesundheit, Bildung und Männerarbeit

Im Einführungsvortrag setzen wir uns mit dem eigenen Bild von Autorität auseinander, mit der gesellschaftlichen Entwicklung des Autoritätsbegriffes sowie mit der Frage, wozu wir eine neue Autorität brauchen und wie diese gestaltet werden kann. Anhand der acht Handlungsebenen der Neuen Autorität wird sichtbar, dass in dem Konzept eine Haltung beschrieben wird, die uns neue Blickwinkel und Vorgehensweisen eröffnet. Der scheinbare Widerspruch zwischen einer guten Beziehung und klaren Grenzen wird aufgelöst und führt am Ende dazu, dass wir uns in vielen Situationen weniger hilflos und ohnmächtig fühlen werden.

www.pina.at


Dr. phil. Angela Eberding (Nuenen, NL)

Neue Autorität und systemische Traumapädagogik 

Dr. phil. Angela Eberding

  • Erziehungswissenschaftlerin, systemische Familientherapeutin (Schwerpunkt: Umgang mit multikulturellen Systemen)
  • Supervisorin (IFW, SG), systemische Traumapädagogin, systemischer Elterncoach - Neue Autorität

In der Jugendhilfe, in Schule und Beratungsstellen, zeigen Kinder und Jugendliche traumabasiertes destruktives Verhalten (und das nicht erst seit so viel minderjährige unbegleitete Geflüchtete betreut werden). Typische sind z. B. Verweigerungsverhalten, soziale Isolierung, körperliche Unruhe oder Gewalt. Gefühle, die hinter diesem Verhalten stecken können, sind Wut, Angst, Unsicherheit oder Misstrauen. Um derartige psychotraumatische Reaktionen zu erkennen und ihnen adäquat zu begegnen, benötigen Erziehungsverantwortlichen traumaspezifisches Wissen sowie eine Haltung von Beharrlichkeit und Ausdauer. Dies ermöglicht ihnen, den Kindern und Jugendlichen Schutz, Sicherheit, Respekt und Anerkennung zu bieten und damit einen Raum, um ihre traumatischen Erlebnisse in ihren Alltag zu integrieren.

Nach einem kurzen Blick in die Traumapädagogik wird dargestellt, in welchem Maße ein Coaching auf der Basis der Neuen Autorität Erziehungsverantwortliche, BeraterInnen und TherapeutInnen dabei unterstützt, traumatisierten Kindern, Jugendlichen und ihren Familien ein posttraumatisches Wachstum zu ermöglichen.

www.angela-eberding.de


Dr. Philip Streit

Positive Psychologie und Neue Autorität

Dr. Philip Streit

  • Klinischer und Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut (SF)
  • Leiter des Institutes und der Akademie für Kind, Jugend und Familie
  • Lehrtrainer für Positive Psychologie und Neue Autorität

Gelingende Erziehung und Führung braucht zwei Elemente Positivität und gewaltlosen Widerstand für herausfordernde Situationen. In seinem »Stark und Positive«  Modell verbindet Philip Streit das beste aus Positiver Psychologie und Neuer Autorität und stellt es anhand von konkreten Beispielen in 10 Schritten vor.

www.drphilipstreit.com


Dr. Christoph Göttl

Neue Autorität und NeuroDeeskalation

Dr. Christoph Göttl

  • Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Arzt für Allgemeinmedizin
  • Psychotherapeut (Katathym Imaginative Psychotherapie), Paartherapeut
  • Deeskalationsmanager, Supervisor, Führungskräftecoach

NeuroDeeskalation ist eine Methode, welche die Erkenntnisse der Neurobiologie, Bindungstheorie, Traumatheorie und der Körperpsychotherapie auf den Spezialfall Eskalation anwendet. Die Methode ergänzt bindungsorientierte und traumabasierte Ansätze sowie die Methoden der Neuen Autorität bzw. der Psychologie des gewaltfreien Widerstands (NVR psychology).

Haim Omer entlastet uns durch seine Idee zu handeln, wenn das Eisen kalt ist. In der NeuroDeeskalation ergänzen wir diese Idee durch Möglichkeiten, was wir tun können, während das Eisen heiß ist. 

Die TeilnehmerInnen

  • beginnen, den Sinn hinter Eskalationen zu verstehen und beginnen,  Eskalationen für Bindungsaufbau und -vertiefung zu nutzen.
  • erkennen, dass ihre eigene Emotionsregulation einen Schlüssel im Ablauf von Eskalationen darstellt. Mit diesem Schlüssel können Eskalationen verhindert, unterbrochen  und stark abgeschwächt werden.
  • entwickeln ihre professionelle Haltung durch gefühltes Verstehen für Eskalationssituationen weiter. Aus Hilflosigkeit wird Chance.

https://ressourcenreich.at/


Karoline Ammon-Dreer

Neue Autorität und Mobbing

Karoline Amon-Dreer

  • Sonder- und Spachheilpädagogin
  • Motopädagogin
  • SI-Pädagogin nach Ulla Kiesling®
  • Systemischer Coach für Neue Autorität

Mobbing bei Kindern und Jugendlichen  mit einer Neuen – zeitgemäßen – Autorität begegnen!
Was macht Mobbing schwer greifbar? Warum realisieren wir es erst, wenn es schon zu spät ist? Wieso reagieren wir häufig ohnmächtig?

In diesem Vortrag – vor allem aber im vorangegangenen Workshop – werden wir erfahren,

  • dass man Mobbing stoppen und
  • dass gleichzeitig das soziale Miteinander aller Beteiligten verbessert werden kann.

Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ermöglicht eine Handreichung, um aus dieser Ohnmacht auszusteigen und handlungsfähig zu bleiben!

www.amon-dreer.at


Dr. Michaela C. Fried

Der ganz normale Wahnsinn – Neue Autorität in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Dr. Michaela C. Fried

  • Fachärztin für Kinderheilkunde und Kinder- & Jugendpsychiatrie, Psychotherapeutin
  • Mitarbeiterin im INA-Kompetenz-Netzwerk (Schultraining, Eltern-coaching Fortbildungen und Supervision
  • Stellvertretende ärztliche Leitung der Kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanz im PSD Eisenstadt I
  • Ärztliche Leitung des Heil-pädagogischen Zentrums in Rust/Burgenland
  • Friedensprojekte im Gazastreifen mit B4HP- Bridges for hope and peace

Wir Ärzte sind nicht mehr die Götter in Weiß geschützt in der Aura unseres Berufsgeheimnisses, das Bild der »Alten Ärzte- Autorität« hat ausgedient und wird von dem mündigen Patienten nicht mehr akzeptiert. Das gilt umso mehr für den psychiatrischen Patienten und seine Eltern. Der Psychiatrie ist die medikamentöse Therapie vorbehalten, entsprechend behandelt sie Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrome mit Stimulanzien, Impulsdurchbrüche mit Neuroleptika, Stimmungsschwankungen mit moodstabilizer und Depressionen mit Antidepressiva - mit oft unzureichendem Erfolg. Anhand des ICD 10 Diagnoseschemas zeigt sich, dass das Konzept der »Neuen Autorität« bei sehr vielen Krankheitsbildern in der Psychiatrie eine wertvolle Bereicherung ist. Vor allem Kindern mit externalisierenden Verhaltensweisen, aber auch jene mit internalisierend- externaliserenden Mischbildern profitieren von der Unterstützung, die aus der neuen Autorität kommt. Die Stärke der NA liegt in ihrer Klarheit und relativ einfachen Umsetzbarkeit für alle, denen Kinder anvertraut sind. Die psychiatrische Behandlung ist Teil des Netzes, Lehrer und Eltern fühlten sich wertgeschätzt, eingeladen und informiert zu sein. Mit Zustimmung des Kindes wird auch dessen Psychotherapeut eingebunden. Auch mit der »Neuen Autorität« können wir nicht alle Krankheiten erfolgreich therapieren aber es geht in der Kinderpsychiatrie auch nicht mehr ohne »Neue Autorität«.

https://www.b4hp.org

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